Die Stiftung Warentest hat in Heft 3/2025 insgesamt 25 Sicherheitsprogramme für Windows und MacOS geprüft. Dabei standen vor allem die Schutzwirkung gegenüber Schadsoftware und Phishing, die Benutzerfreundlichkeit sowie die Systembelastung im Fokus. Das Ergebnis: Bitdefender Internet Security geht als eindeutiger Testsieger hervor. Auch Avira Internet Security erzielte eine sehr gute Bewertung, wird jedoch von einem Datenschutz-Makel begleitet. Der vorinstallierte Windows Defender schnitt deutlich schlechter ab als die Konkurrenz. Zudem zeigt der Test, dass guter Basisschutz auch kostenlos zu haben ist – allen voran durch Bitdefender Antivirus Free.
Bitdefender Internet Security als Testsieger
Bitdefender Internet Security (inzwischen Bitdefender Total Security) überzeugte die Warentester in nahezu allen Kategorien und sicherte sich den ersten Platz. Insbesondere bei der Erkennung von Schadprogrammen und Phishing-Webseiten erzielte Bitdefender die Bestnote. Kein anderer Kandidat bot einen derart zuverlässigen Rundumschutz. Darüber hinaus punktete Bitdefender mit einer einfachen Handhabung und sinnvollen Zusatzfunktionen. Die Software lässt sich unkompliziert installieren und bedienen. Nützliche Features wie ein Ransomware-Schutz und ein optionales VPN-Dienst gehören zum Paket, ohne die Nutzeroberfläche zu überfrachten. Auch die Rechnerbelastung hielt sich im Test in Grenzen – Bitdefender verlangsamte das System kaum. Unter dem Strich vergab Stiftung Warentest für Bitdefender eine sehr gute Gesamtbewertung, womit das Programm klar zum Haupttestsieger gekürt wurde (bestes Antivirus-Programm Windows 2025).
Avira Internet Security: Gute Schutzwirkung, aber Datenschutz-Bedenken
Die kostenpflichtige Avira Internet Security konnte sich im Test ebenfalls eine Top-Platzierung sichern und erhielt ein „Sehr gut“ in der Gesamtwertung. In puncto Schutzwirkung ist Avira laut Warentest nur geringfügig schwächer als Bitdefender – neue Malware und Phishing-Angriffe werden auch hier sehr zuverlässig abgewehrt. Zudem lobten die Tester die geringe Systemauslastung sowie die übersichtliche Bedienoberfläche von Avira. Für Anwender bedeutet das: Die Software lässt sich einfach einrichten, verursacht kaum Performance-Probleme und bietet einen soliden Schutzschirm.
Allerdings gibt es bei Avira einen faden Beigeschmack in Sachen Datenschutz. Avira gehört mittlerweile zum US-Konzern Gen Digital (früher NortonLifeLock), unter dessen Dach auch Avast operiert. Dieser Konzern fiel in der Vergangenheit negativ auf, weil über Tochterfirmen anonymisierte Nutzerdaten von Antivirus-Nutzern an Dritte verkauft wurden. So musste Avast Anfang 2020 zugeben, dass die Browser- und Such-Historien seiner Nutzer über die Tochter Jumpshot kommerziell weitergegeben wurden.
In diesem Kontext stand auch Avira in der Kritik, da dessen Software zeitweise mit der Avast-Tochter kooperierte. Zwar betraf dies offiziell nur aggregierte und pseudonymisierte Daten, doch solche Praktiken werfen Fragen zum vertrauenswürdigen Umgang mit Kundendaten auf. Verbraucher sollten im Hinterkopf behalten, dass Avira nicht mehr ein reiner deutscher Anbieter ist, sondern Teil eines US-Unternehmens mit umstrittenem Datenschutz-Ruf. Warentest selbst hat diese Unternehmenshintergründe im Testbericht nicht bewertet, doch für informierte Nutzer mag dies ein relevantes Detail sein.
Windows Defender nur „befriedigend“
Microsofts Windows Defender – der kostenlose Virenschutz, der in Windows 10 und 11 bereits vorinstalliert ist – landete im Vergleich weit abgeschlagen. Im Warentest reichte es für den Defender nur zu einem Gesamturteil „Befriedigend“, was im Testfeld der schlechteste Rang war. Besonders bei der zentralen Schutzleistung zeigte der Defender Schwächen: Gegenüber aktuellen Malware-Bedrohungen erzielte er laut Warentest lediglich mittelmäßige Erkennungsraten.
Noch gravierender war das Ergebnis beim Phishing-Schutz: In der Standardeinstellung mit Google Chrome bewerteten die Tester den Phishing-Schutz des Defenders sogar als „mangelhaft“, da etliche betrügerische Webseiten unerkannt blieben. Hinzu kam, dass Windows Defender deutlich mehr Fehlalarme produzierte als die Konkurrenz – also sichere Dateien zu Unrecht als schädlich meldete. Immerhin fällt die Systembelastung durch den Defender laut Test nicht besonders hoch aus (im Mittelfeld). Insgesamt raten die Tester aber dazu, eher auf eine alternative Antivirus-Lösung zu setzen, da spezialisierte Sicherheitsprogramme einen spürbar besseren Schutz vor aktueller Malware bieten.
(Auch für Mac-Rechner hat Warentest Sicherheitsprogramme getestet. Hier zeigte sich, dass zwar das generelle Risiko durch Mac-Malware geringer ist, ein Virenschutz aber dennoch sinnvoll sein kann. Im Mac-Test erzielte G Data Antivirus für Mac das beste Ergebnis, dicht gefolgt von Bitdefender Antivirus for Mac. Am schlechtesten schnitt F-Secure Internet Security für Mac ab, vor allem aufgrund einer vergleichsweise schwachen Erkennungsrate.)
Kostenlose Antivirus-Programme: Bitdefender Free bietet starken Schutz
Ein zentrales Fazit des Warentests: Guter Virenschutz ist auch kostenlos möglich. Unter den 25 getesteten Produkten waren neun Gratis-Programme (inklusive Windows Defender). Mehrere dieser kostenlosen Virenscanner erreichten im Test eine „gute“ Gesamtwertung, was zeigt, dass Basisschutz nicht zwangsläufig Geld kosten muss. Allerdings müssen Nutzer von Freeware-Sicherheitsprogrammen ein paar Einschränkungen in Kauf nehmen. So fehlen bei Gratis-Versionen oft erweiterte Funktionen (etwa Firewall, Kindersicherung oder Passwort-Manager), die bei Kaufprodukten enthalten sind. Zudem blenden kostenlose Tools häufig Werbung und Upgrade-Angebote ein, um für die Bezahlversion zu werben. Im Alltag kann das durch regelmäßige Pop-ups und Banner als störend empfunden werden.
Trotz dieser Nachteile ragt unter den Gratis-Programmen ein Anbieter besonders heraus: Bitdefender Antivirus Free. Die Free-Edition von Bitdefender überzeugte die Stiftung Warentest als bester kostenloser Virenscanner im Testfeld. Sie bietet eine hervorragende Erkennungsrate für Schadsoftware auf Windows, die nahezu an das Niveau der kostenpflichtigen Spitzenreiter heranreicht. Dabei arbeitet Bitdefender Free erfreulich unaufdringlich – im Gegensatz zu manch anderer Gratis-Software hält sich Bitdefender mit Werbeeinblendungen merklich zurück und beschränkt sich auf das Wesentliche. Wer also keinen Cent ausgeben möchte, bekommt mit Bitdefender Antivirus Free einen zuverlässigen Basisschutz, der im Test sogar mit einigen kostenpflichtigen Produkten mithalten konnte. Warentest betont, dass diese kostenlose Lösung für effektiven Schutz absolut ausreicht, solange man auf Komfortfunktionen verzichten kann.
Fazit: Bitdefender ist klarer Testsieger
Der Vergleich der Stiftung Warentest zeigt, dass Bitdefender derzeit sowohl im Premium- als auch im Gratis-Segment Maßstäbe setzt – es bietet top Schutzqualität und bleibt benutzerfreundlich. Avira erreicht zwar ein ähnlich hohes Schutzniveau, wird aber überschattet von Vertrauensfragen aufgrund der Firmenpolitik des Mutterkonzerns. Die Standardlösung Windows Defender erweist sich im direkten Testvergleich als nur zweite Wahl, vor allem wegen Lücken beim Phishing-Schutz und häufiger Fehlalarme.
Für Anwender bedeutet das: Wer auf Nummer sicher gehen will, ist mit dem Testsieger Bitdefender Internet Security bestens bedient. Und selbst ohne Budget muss niemand ungeschützt bleiben – mit Bitdefender Free oder anderen guten kostenlosen Antivirus-Programmen steht solider Virenschutz jedem kostenlos zur Verfügung.